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Eine Polemik über den heutigen (Bezahl-)Journalismus?
Zur gesellschaftlichen Ortsförderung gehört ein glaubwürdiger Journalismus!
Um sich ein klares und fundiertes Bild über Situationen und Tatsachen durch die Medien machen zu können, braucht es heute verschiedenartige Quellen und viel Zeit dazu, welche aber den meisten Menschen fehlen. Da sich die Bevölkerung durch Lücken in der Berichterstattungen schnell verunsichert fühlt, wenden sich Leute von traditionellen Medien noch mehr ab, als sie es ohnehin schon tun. Eine schonungslose Diskussion zur heutigen Situation braucht sowohl starke, externe „Standpunkte“, als auch die „Innensichten der Medienzunft“, welche aber, wegen ihrer gefährdeten Existenz, sich vor allem mit Abwehrargumenten beschäftigt.
Klarer Ist-Zustand
Journalistische Produkte sind heute vielfach geprägt durch:
- eine abnehmende Meinungsvielfalt wegen der ökonomisch bedingten Zusammenarbeit der Medien und fehlender Gelder aus dem Inseratengeschäft. Es geht aber vielfach auch um Quotenjagd, kurzfristige Aufmerksamkeit durch Dramatisierungen (u.a. Sensationen, Schräges, Skandale, Emotionen) und Dominanzansprüche in den Bereichen wie Besitz, Geld, Reichtum, statt um wirklich relevante Informationen.
Hausgemachte Probleme
- Die Qualität bzw. Unabhängigkeit der Berichterstattung ist infrage gestellt, wenn eine begründete Sachkompetenz mit überzeugenden, präzisen Fakten und Argumentationen fehlt.
Mögliche Lösungen
Ein Journalismus ist auch in Zukunft nicht wegzudenken, ruft aber nach grundlegenden Reformen.
- Eine Verlagerung von der Wegwerf- zur Hintergrundberichterstattung verlangt eine Reduktion des Boulevarddenkens und der pausenlosen Vermarktung neuer Themen („Schüttelbecherjournalismus“). Es gilt eine neuartige Bewältigung der Informationsflut selektiv mit hoher Qualität anzupacken und nicht mit Aktionismus und „Kurzfutter“ den kurzlebigen Zeitgeist zu unterstützen
Fazit
Der zukünftige Journalismus muss eine breite Faktenlage mit genügend Argumenten aufzeigen, damit der „Konsument“ nicht einem einseitigen, missionarischen Meinungsdiktat ausgesetzt wird. Es geht also um die Grundsatzfrage wie Menschen aufgrund der heutigen Inflation von Informationen, Wissen und Meinungen sich ein eigenes Urteil bilden können, um sich weiterzuentwickeln und um sich mit Staat und Gesellschaft weiterhin identifizieren zu können. /be
Beurteilen Sie die Qualität ihres Mediengebrauchs: Umso weniger Übereinstimmung Ihre Medien mit den obigen, negativen Aussagen haben, desto glaubwürdiger sind sie.
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